MagnaMedia · AMIGA-Magazin · Editorial 6/96

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Quo vadis Amiga?


� Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: AMIGA Technologies soll verkauft werden. Mitte April gab ESCOM bekannt, da� man sich von der Amiga-Technologie trennen will � genau ein Jahr nachdem man den Amiga bei einer spektakul�ren Auktion in New York ersteigerte. Ein Interessent war schnell gefunden: VIScorp. Die in Chicago ans�ssige Firma entwickelt und produziert interaktive TV-Set-Top-Boxen zur Erweiterung der TV-Anwendungen mit modernen Kommunikationsmitteln.

� Die Ehe ESCOM & Amiga hielt also gerade mal zw�lf Monate. Vor einem Jahr, als ESCOM die Amiga-Patente und -Lizenzen kaufte, war man finanziell in einer guten Position und wurde als Retter des Amiga gefeiert. Anfang 1996 gab ESCOM einen Verlust von rund 125 Millionen Mark bekannt. Die gro�e Ehekrise begann. ESCOM verf�gt �ber keine finanziellen Mittel mehr, um AMIGA Technologies zu st�tzen, vor allem f�r Entwicklung, Marketing und Vertrieb. Da kommt das 40-Millionen-Dollar-Angebot von VIScorp gerade recht.

� Bereits im Dezember 1995 wurde eine Lizenzvereinbarung zwischen AMIGA Technologies und VIScorp unterzeichnet. Die Amiga-Technologie durfte in Chicago f�r die Entwicklung einer Set-Top-Box verwendet werden. Und so wurde die Beziehung zwischen AMIGA Technologies und VIScorp immer enger.

� Wie geht es nun mit dem Amiga weiter? VIScorp hat angek�ndigt, den Amiga als Computer weiterzuf�hren und die PowerPC-Entwicklung weiter voranzutreiben. Der Walker soll nochmal �berdacht werden. Zum Redaktionsschlu� (3. Mai) gab es noch keine Details �ber die Zukunftspl�ne von VIScorp, da der Kaufvertrag erst in den n�chsten Tagen unterzeichnet werden soll. Ende Mai sollen die genauen Visionen auf einer Pressekonferenz bekanntgegeben werden.

� Wie soll man diese Situation jetzt beurteilen? Zuerst waren wir nat�rlich geschockt, als die Meldung kam, ESCOM beabsichtige den Amiga nach nur einem Jahr abzusto�en. Bei genauerem Betrachten m�ssen wir aber eingestehen, da� die Ehe ESCOM & Amiga nicht sehr gl�cklich war, vor allem die vielen ESCOM-Filialen haben dem Amiga nicht auf die Beine geholfen. Finanzielle Unterst�tzung f�r Marketing-Aktionen gab es kaum. Jetzt verspricht VIScorp, den Amiga wieder ins richtige Rampenlicht zu r�cken. Der Vorteil von VIScorp ist, da� sie die Amiga-Technik sehr gut kennen und auch in Zukunft auf die Amiga-Technologie setzen wollen. Wir w�nschen VIScorp jedenfalls viel Erfolg und sind auch guter Hoffnung, da� sie den Amiga wieder nach oben bringen. Doch Verschnaufpausen sind jetzt tabu. Ein neuer leistungsf�higer Amiga ist Pflicht und zwar sehr bald.

� In der n�chsten Ausgabe werden wir Sie ausf�hrlich �ber die Pressekonferenz und die Zukunftspl�ne von VIScorp und AMIGA Technologies unterrichten. Herzlichst Ihr

Stephan Quinkertz, Chefredakteur


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Zuletzt aktualisiert von David G�hler am 7. Mai 1996